Antikriegstag: Blumen für Stukenbrock

Seit 1966 wird auf Beschluss des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) am ersten September der Antikriegstag mit zahlreichen Aktionen für den Frieden begangen. In dieser Tradition ruft der Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock e.V. für den 07.09.2024 zur Mahn- und Gedenkveranstaltung auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof in Stukenbrock auf. Die Veranstaltung am 7. September 2024 in Stukenbrock steht, wie seit vielen Jahren, im Zeichen der Opfer des Zweiten Weltkriegs, insbesondere der Opfer der Sowjetunion.

Gedenkveranstaltung zum Antikriegstag am 07.09.24 in Stukenbrock

Samstag, 07.09.2024, 15.00 Uhr, Niederlegung von Kränzen

Ort: Sowjetischer Soldatenfriedhof Stukenbrock

Programm:
15.00 Uhr, Niederlegung von Kränzen und Blumen am Obelisken

15.30 Uhr Gedenkansprache Dr. Ulrich Schneider, Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR)

Antikriegstag: Friedensfähig werden statt kriegstüchtig!

Im Aufruf des Arbeitskreises „Blumen für Stukenbrock“ zum Antikriegstag heißt es: Auf dem Sowjetischen Soldatenfriedhof liegen 65.000 in deutscher Gefangenschaft zu Tode gequälte Kriegsgefangene, darunter zigtausende Russen und Ukrainer. Sie alle haben ihr junges Leben für die Befreiung ihrer Völker und auch für unsere Freiheit eingesetzt! Den Völkern der damaligen Sowjetunion brachte der von Deutschland begonnene Angriffskrieg unermessliches Leid und 27 Millionen Tote.“

Das soll uns gerade in der heutigen Zeit, in der Frieden und Sicherheit in Gefahr sind, daran erinnern, dass wir Deutschen die Sicherheitsinteressen der Menschen in Russland und in allen Ländern, in denen Menschen Opfer der deutschen Großmachtpolitik wurden, zu respektieren haben. Das muss für Deutschland Staatsräson werden!

Geschichtliches zum Ehrenfriedhof Stukenbrock

Der 2 Hektar große Sowjetische Ehrenfriedhof in Stukenbrock liegt in der typischen Sennelandschaft mit Heideflächen und Kiefernwäldern im Land Nordrhein-Westfalen. Das Land NRW ist Eigentümer der Anlage. Auf dem Gelände befand sich während des 2. Weltkrieges ein 45 Hektar großes Kriegsgefangenenlager, eines der größten der deutschen Wehrmacht. Etwa zwei Millionen sowjetische Kriegsgefangene, in den letzten Kriegsjahren auch Franzosen, Polen, Jugoslawen und Italiener führte der Weg durch das „Stalag (Stammlager) Senne 326 VI/K“. Die Toten des Lagers wurden von 1941-1945 auf dem Gelände begraben. Als sichtbares Zeichen steht auf dem Friedhof ein zehn Meter hohes Ehrenmal, errichtet von ehemaligen Gefangenen.

Seit 1996 befindet sich auf dem ehemaligen Lagergelände in dem denkmalgeschützten  Arrestgebäude eine Dokumentationsstätte mit einer Dauerausstellung, die besonders an die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen gerichtet ist.

dieBasis NRW unterstützt den Aufruf zur Teilnahme an der Mahn- und Gedenkveranstaltung des Arbeitskreises Blumen für Stukenbrock e.V.

Weitere geschichtliche Informationen zum Sowjetischen Ehrenfriedhof in Stukenbrock sind hier zu finden.

Copyright Bild: Oliver Nickel