Ein Gastbeitrag von Karis Düster
Gräben allein trennen uns nicht
Spaltung entsteht nicht durch die Gräben, die sich zwischen Meinungen auftun. Gräben sind per se nichts Schlechtes – immerhin kann man von der einen Seite aus noch erkennen, was sich auf der anderen zeigt. Erst wenn Gräben unüberwindbar werden, wenn der Wille zur Überwindung fehlt oder dem Gegenüber unterstellt wird, es wolle die Gräben gar nicht überwinden, ja sabotiere gar den Brückenschlag – erst dann wird aus einem Graben eine Spaltung.
Spaltung entsteht vielmehr dort, wo wir uns nur noch in unserer eigenen Blase bewegen, nicht mehr über den Tellerrand schauen und dem berühmten Tunnelblick verfallen.
Über kleine Gräben kann man springen, über größere Brücken bauen. Gräben können verfüllt oder überflogen werden. Doch was, wenn ich die „andere Seite“ gar nicht mehr wahrnehme? Wenn ich nicht mehr weiß, was mein Gegenüber denkt oder fühlt? Wenn ich nicht verstehe, wie jemand zu seiner Meinung oder seinen Schlussfolgerungen gelangt ist?
Dann wächst die Gefahr, dem anderen nicht mehr auf Augenhöhe zu begegnen – und ebenso die Gefahr, ihn als weniger wertvoll zu betrachten und seine Menschlichkeit zu übersehen.

DieBasis als Brücke zwischen Perspektiven
DieBasis kann und soll dieser Entwicklung mit ihren Werten – repräsentiert durch die vier Säulen Freiheit, Machtbegrenzung, Achtsamkeit und Schwarmintelligenz – sowie mithilfe von Querdenkern und Visionären entgegentreten. Zurück zu einer Gesellschaft, in der es durchaus Gräben gibt – aber überwindbare! In der Meinungsverschiedenheiten als bereichernd gelten und Vielfalt der Ansichten als Gewinn.
DieBasis bietet Platz für Menschen – Menschen in unterschiedlichen Entwicklungsphasen, mit vielfältigem Hintergrund, mit verschiedensten Überzeugungen.
DieBasis schafft Raum für offene, sachliche Debatten, für Streit um der Sache willen, für Einigung – aber auch für das Nebeneinander unterschiedlicher Denkweisen.
DieBasis steht für den Willen zu Verständigung und Einigung, für Minderheitenschutz und das gemeinsame Ringen um tragfähige Kompromisse.
DieBasis hält den Raum offen – für unbequeme Meinungen, für konstruktive Kritik, für eine achtsame Auseinandersetzung mit allen Themen und für die Betrachtung von Vor- und Nachteilen jeglicher Ideen.
DieBasis sucht die Balance zwischen der Freiheit des Einzelnen und dem Bedürfnis nach gemeinschaftlichen Lösungen, zwischen Macht und Machtmissbrauch, zwischen Fachwissen und kollektiver Weisheit, zwischen Herz und Verstand.
DieBasis arbeitet auf der Grundlage von Wissen, Vertrauen und Verantwortung – Angst als politisches Werkzeug lehnen wir ab.
Offenheit, Selbstreflexion und klare Haltung
Lassen wir nicht zu, dass Gräben unüberwindbar werden. Lassen wir nicht zu, dass wir Andersdenkende diffamieren oder uns über sie erheben. Lernen wir, zuzuhören – wirklich zuzuhören. Lernen wir, unser Gegenüber zu verstehen, ohne seine Meinung übernehmen zu müssen. Lernen wir, gemeinsame Lösungen zum Wohle aller zu finden – und verweilen wir nicht in unserer vermeintlich sicheren Blase.
Erfinden wir uns immer wieder neu, wenn es neue Erkenntnisse erfordern. Üben wir Selbstreflexion – den Mut, uns infrage zu stellen, ohne dabei an Stärke oder innerer Sicherheit zu verlieren. Bleiben wir offen und wachsam.
Halten wir gleichzeitig die Augen und Ohren offen für jene, die die Grundsätze unseres Grundgesetzes beugen und brechen, die sich über andere erheben – und ziehen wir sie zur Rechenschaft.
Gehen wir aufeinander zu, finden wir Konsens – achtsam, aber nicht blind für Machtmissbrauch. In gegenseitiger Unterstützung, denn:
… gemeinsam sind wir stärker als allein – auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind. Selbst wenn wir rechts und links vom Graben stehen.