Eine Position von Patrick Krone
Ich werde nicht töten. Und du solltest es auch nicht.
Na klar, Testosteron. Viel davon. Zu viel davon. Deshalb rennen 18-Jährige in den Schießstand wie die Lämmchen in den Bolzenschuss.
Weil Papa gesagt hat: „Ein Mann muss dienen.“
Weil Oma sagt: „Haben wir früher auch gemacht.“
Weil TikTok sagt: „Uniform ist sexy.“
Ich sage: Nein. Ich werde nicht töten. Und du solltest es auch nicht.

2025 redet Deutschland wieder ernsthaft über die Wehrpflicht. Dieses verstaubte Ritual männlicher Selbstfindung im Tarnfleck. „Land verteidigen!“ „Unsere Freiheit!“ „Staatsbürgerpflicht!“ – diese Phrasen rollen wieder von den Lippen wie abgestandene Filterkaffee-Witze.
Aber die Wahrheit ist: Es gibt keinen Grund, heute Kriegsdienst zu leisten.
Nicht, weil wir alle Pazifistinnen und Pazifisten mit Blumenkränzen im Haar sind, sondern weil Krieg kein Spiel ist.
Kein „Call of Duty“, kein „Rekrutier-dich-frei“-Selbstoptimierungsseminar.
Krieg ist das: Menschen töten. Selbst getötet werden. Verstümmelte Körper. Traumatisierte Seelen. Häuser, die einst warm waren, pulverisiert zu Staub.
Daran gibt es nichts Romantisches.
Wer heute den Krieg will, hat sich an seiner eigenen Propaganda verschluckt.
„Aber was, wenn wir angegriffen werden?“
Ja, was dann? Dann verteidigen wir uns mit Verstand, Diplomatie und konsequenter Abschreckung durch Gemeinschaft, nicht durch Wehrpflicht-Massenaufgebote, die am Ende Menschen verheizen.
Krieg bringt keinen Frieden, sondern neuen Krieg.
Nur konsequenter Pazifismus, Abrüstung und internationale Zusammenarbeit bringen Frieden.
Alles andere ist nur ein Kreislauf aus Blut und Gejammer.
„Aber es ist meine Pflicht, mein Land zu verteidigen!“
Deine Pflicht ist es, den Frieden zu verteidigen.
Deine Pflicht ist es, dafür zu sorgen, dass es keinen Krieg gibt.
Deine Pflicht ist es, den Kriegsdienst zu verweigern, wenn du weißt, dass du nicht töten willst.
Ich selbst habe vor über 20 Jahren gedient. Grundwehrdienst, ganz pflichtbewusst.
Aus heutiger Sicht? Nie wieder.
Ich habe gelernt: Man kann nicht Frieden schaffen mit dem Gewehr in der Hand.
Was du tun kannst, wenn du keinen Wehrdienst leisten willst
Juristisch gesehen:
Du kannst Kriegsdienstverweigerung (KDV) beantragen, nach Artikel 4 Absatz 3
Grundgesetz. Dein Recht. Ohne Wenn und Aber.
Du musst lediglich glaubhaft machen, dass du aus Gewissensgründen nicht bereit bist, auf
Menschen zu schießen. Das ist alles.
Persönlich gesehen:
Sag es klar:
„Ich lehne den Kriegsdienst ab, weil ich nicht bereit bin, das Leben eines anderen Menschen
zu nehmen. Auch nicht im Auftrag eines Staates.“
Du musst dich nicht rechtfertigen, keine Angst, keine Scham. Es ist dein Recht.
Und vor allem: Es ist richtig.
Warum das die Welt besser macht
Weil kein Staat, kein General, kein Instagram-Military-Influencer deine Würde besitzt.
Weil die Welt nur dann besser wird, wenn wir alle, einzeln und gemeinsam, das Töten
ablehnen.
Weil es ein Irrtum ist, dass wir Gewalt brauchen, um Freiheit zu schützen.
Weil nur der Einsatz für den Frieden sich lohnt.
Laut. Oft. Emotional. So funktioniert Propaganda.
Ist dir mal aufgefallen, dass genau die, die damals den Kriegsdienst verweigert und
Zivildienst gemacht haben, heute am lautesten rumschreien, wir müssten „kriegstüchtig“
werden?
Damals keinen Mumm gehabt, eine Waffe in die Hand zu nehmen, aber heute in Talkshows
und Leitartikeln posaunen: „Es ist unumgänglich! Wir müssen kämpfen! Wir müssen uns
rüsten!“
Diese moralische Akrobatik könnte im Zirkus auftreten.
Es ist Heuchelei, nichts anderes.
Wiederholt man „Verteidigung! Freiheit! Vaterland!“ laut genug, glauben junge Männer, sie
müssten ihr Leben opfern, um „dazuzugehören“.
Propaganda funktioniert immer gleich:
– Laut.
– Oft.
– Emotional aufgeladen.
– Mit dem Hinweis: „Alles andere ist feige.“
Deshalb sollte man sich dem entziehen – ohne Angst, ohne Scham, ohne Schuldgefühle.
Du musst diesem Schwachsinn nicht glauben, nur weil er dir von Politik, Medien und
Experten ins Gesicht gebrüllt wird.
Du kannst einfach sagen: Nein, ich mache das nicht mit.
Weil es dein Leben ist.
Weil du nicht für die Fehler anderer bezahlen musst.
Weil Frieden mehr Mut braucht als Krieg.
Ein Wort an alle, die vor Krieg geflüchtet sind
Hier leben Menschen, die aus Kriegen geflohen sind. Aus dem Nahen Osten, aus südöstlichem Europa, aus Ländern, in denen Verrückte an der Macht sind und ihre jungen Männer für ihre kaputten Machtspielchen in den Schützengraben stopfen.
Denen möchte ich die Hand schütteln und sagen: Gut, dass ihr hier seid.
Gut, dass ihr euch dem Wahnsinn entzogen habt.
Gut, dass ihr nicht gestorben seid für die Interessen von irgendwelchen Kriegstreibern, die in Prachtbüros sitzen, während andere Kinder ihre Eltern verlieren.
Hier in Deutschland müssen wir nicht kämpfen. Wir haben keinen Krieg vor der Haustür. Wir können froh sein, dass wir in Frieden leben.
Und alle, die hier sind, brauchen auch nicht kämpfen. Es ist nicht eure Pflicht, hier zu töten oder zu sterben. Es ist nicht eure Aufgabe, euch für das nächste Vaterlands-Narrativ verheizen zu lassen.
Ich reiche euch die Hand und sage: Wir sind gegen jede Form von Krieg. Wir werden keine Soldaten sein. Wir werden nicht töten.
Egal, ob du hier geboren bist oder hierher geflüchtet bist:
Dein Leben gehört dir. Niemand darf es dir für Krieg wegnehmen.
Klare Ansage: Sag Nein.
Du bist nicht feige, wenn du den Kriegsdienst verweigerst. Du bist klug. Du bist mutig. Du schützt dein Leben und das Leben anderer.
Sag Nein zum Töten.
Sag Nein zum Krieg.
Sag Nein zum Wehrdienst.
Steh für den Frieden.
Es ist dein gutes Recht.
Und es ist das einzig Richtige.