Elon Musk und die politische Schachpartie in Deutschland

Ein Gastbeitrag von Holger Gräf

Am 20.12.2024 sorgte Elon Musk auf der Plattform X (ehemals Twitter) für Aufsehen: Er erklärte, nur die AfD könne Deutschland noch retten. Diese Aussage schlug hohe Wellen, insbesondere im deutschen Wahlkampf, und erhielt starken Zuspruch von AfD-Anhängern. Doch hat Musk recht, oder könnte diese Äußerung langfristig fatale Folgen haben?

Elon Musk: Ein brillanter Denker, aber schlechter Schachspieler?
Elon Musk gilt als einer der intelligentesten Unternehmer unserer Zeit. Doch im übertragenen Sinne zeigt sich, dass er im „Spiel der Könige“ – dem Schach – keine Strategie beherrscht. Statt langfristig zu denken, versucht er direkt den gegnerischen König zu attackieren und riskiert dabei den Verlust seiner Figuren. Dieses Prinzip lässt sich auch auf die Politik übertragen: Direkte Angriffe auf politische Gegner führen selten zum Ziel, insbesondere wenn der Gegner das „Spiel“ besser beherrscht.

Politische Strategie: Lektionen aus dem Schach
Wie im Schach benötigt auch die Politik eine langfristige Strategie, bei der man mehrere Züge vorausdenkt. Der Versuch, die politische Landschaft durch Frontalangriffe zu verändern, ist zum Scheitern verurteilt. Die jüngste Vertrauensfrage im Bundestag am 16.12.2024 verdeutlicht dies: Anstatt die Ampelregierung loszuwerden, ging es darum, eine potenziell noch problematischere Regierung unter Friedrich Merz zu verhindern.

Die Gefahr der schwarz-roten Koalition und der Grünen-Rückkehr
Aktuelle Umfragewerte deuten auf eine regierungsfähige Mehrheit von Union und SPD hin. Sollte die AfD jedoch weiter Stimmen gewinnen, könnte dies die Rückkehr der Grünen in die Regierung begünstigen – ironischerweise ein Ziel, das viele AfD-Anhänger ablehnen. Je stärker die AfD wird, desto wahrscheinlicher wird eine schwarz-rot-grüne Koalition.

Eine Lösung im politischen Schachspiel?
Ein Blick auf die Schachgeschichte zeigt, dass selbst aus scheinbar ausweglosen Situationen ein Weg herausführt. Aaron Nimzowitsch demonstrierte dies 1923 mit einer spektakulären „Pawn Promotion“. Übertragen auf die Politik könnte die Lösung in der Etablierung einer neuen Partei liegen, die den Einfluss der Grünen minimiert und Koalitionen mit Union und SPD kategorisch ausschließt.

Strategisch wählen: Die Rolle der Basisdemokratischen Partei Deutschland
Eine mögliche Kandidatin für diese Rolle ist die Basisdemokratische Partei Deutschland. Sie entstand 2020 aus der Grundrechtebewegung und lehnt Kooperationen mit Parteien ab, die in kontroverse Coronamaßnahmen involviert waren. Ihr Ziel wäre es, eine schwarz-rot-grüne Koalition zu verhindern und stattdessen eine Regierung zu ermöglichen, die sich auf Schwarz-Blau stützt.

Warum besser nicht die AfD wählen?
Für AfD-Anhänger mag die Idee, Stimmen an eine neue Partei abzugeben, unverständlich erscheinen. Doch es gibt drei zentrale Argumente dagegen, alle Hoffnungen auf die AfD zu setzen:

  • Die AfD verfolgt eine „Lernen durch Schmerz“-Strategie, die auf langfristige Alleinregierung abzielt.
  • Eine Ein-Parteien-Regierung widerspricht demokratischen Prinzipien.
  • Die Mehrheit der Deutschen wird sich wahrscheinlich nicht für eine radikale Partei entscheiden, selbst in Zukunft nicht.

Tatsächlich sollte die Union Federn lassen, eine neue Partei entstehen und die alternativen Medien ihr Totschweigen der dieBasis endlich brechen, damit es eine Alternative für gemäßigte Wähler gibt.

Fazit
Elon Musks Aussage mag auf den ersten Blick für Aufsehen sorgen, doch die politische Realität ist komplexer. Strategisches Denken, ähnlich wie im Schach, ist notwendig, um langfristig politische Veränderungen herbeizuführen. Die Schaffung einer neuen Partei könnte ein entscheidender Schritt sein, um die politische Landschaft in Deutschland neu zu gestalten – jenseits von Frontalangriffen und radikalen Alleinstrategien.

Zum Autor

Holger Gräf ist Direktkandidat für dieBasis Düsseldorf. Seine Beiträge zum politischen Geschehen können hier gelesen werden.