Die Woche der Spekulation

Ein Kommentar von Michael Aggelidis

Ich habe kürzlich bereits spekuliert, ob Trump vielleicht sogar Alaska an Russland zurückgeben wird. 😜 Aber Spaß beiseite:
Es ist weitgehend zwecklos, im Voraus zu bestimmen, welche Oblaste, Städte oder Regionen betroffen sein könnten – und welche nicht. Putin muss eine Gesamtabwägung treffen, und dabei geht es im Kern um den Frieden auf dem gesamten Planeten. Diesem Ziel fühlen sich die BRICS-Staaten verpflichtet – im Gegensatz zu den westlichen Eliten.

Die herrschende Klasse in den USA könnte in ihrer Verzweiflung noch immer den „roten Knopf“ drücken – getreu dem Motto: „Wenn wir den Globus nicht beherrschen können, dann keiner.“ Dieser Gefahr sind sich insbesondere die russische und vermutlich auch die chinesische Führung sehr bewusst.

Selbst wenn Russland Odessa nicht einnimmt und den Landkorridor nach Transnistrien nicht schließt, um die dort lebenden Russen unter staatlichen Schutz zu stellen – und dafür im Gegenzug, salopp gesagt, von Trump seltene Erden erhält –, wäre dies eine zu kurzsichtige Betrachtung.

Aus langfristiger Sicht sind aus meiner Sicht zwei Punkte entscheidend:

  1. Militärische Neutralität der Ukraine – inklusive Zerschlagung der Nazi- und NATO-Strukturen.
  2. Ökonomischer Sog – die wirtschaftliche Anziehungskraft, die künftig vor allem aus Russland, China und Asien kommen wird, schafft die normative Kraft des Faktischen. Dadurch wird sich die Ukraine zwangsläufig in die multipolare Weltordnung einfügen.

Prorussische Kritiker könnten einwenden, die EU werde sich womöglich als Ersatz-NATO einmischen. Das halte ich für unrealistisch. Diese EU ist nicht mehr in der Lage, etwas aufzubauen – sie zerstört nur. Den Wiederaufbau wird ohnehin Russland übernehmen, mit einer neutralen, also faktisch prorussischen Regierung – unabhängig davon, wie man das aktuell bewertet.

Langfristig ist das Ergebnis dasselbe, als würde Russland jetzt bis Lwiw marschieren – nur ohne die enormen wirtschaftlichen und menschlichen Verluste. Gleichzeitig würde man die teils verzweifelte Irrationalität der US-Elite zu einem akzeptablen Preis eindämmen.

Lassen wir uns überraschen – und weiter spekulieren. Entscheidend ist, dass ein möglicher Frieden letztlich auf die kriegslüsterne Berliner Elite zurückschlägt.
Und das – wird richtig gut!