Die Corona-Pandemie – eine medizinische und eine gesellschaftliche Krise
Was als globale Gesundheitskrise begann, entwickelte sich rasch zu einer umfassenden Vertrauenskrise in Politik, Medien, Wissenschaft und Institutionen. Auch vier Jahre nach dem ersten Lockdown ringt Deutschland nicht nur mit den gesundheitlichen Spätfolgen, sondern vor allem mit der Frage: Warum wurde so wenig hinterfragt? Warum schweigt die Politik zur Corona-Aufarbeitung? Und warum wurden kritische Stimmen systematisch ausgegrenzt?

Dr. Gunter Frank: Medizin muss auf Evidenz beruhen – nicht auf Ideologie
Dr. Gunter Frank war einer der ersten Ärzte in Deutschland, die auf das Missverhältnis zwischen tatsächlicher Gefährdungslage und politischer Reaktion hinwiesen. In seinem Buch „Das Staatsverbrechen“ erhebt er schwere Vorwürfe: Die Corona-Maßnahmen seien nicht evidenzbasiert gewesen, sondern durch Angst und politischen Druck gesteuert. Frank kritisiert insbesondere die Impfkampagnen für Kinder und junge Erwachsene, die mit moralischem Druck statt medizinischer Aufklärung geführt worden seien.
Er mahnt: „Wir haben eine rote Linie überschritten, indem wir medizinische Behandlungen politisch forciert haben. Das widerspricht dem ärztlichen Ethos.“
Hier geht es zum Vortrag bei den Heinsberger Hofgesprächen von dieBasis NRW mit Dr. Gunter Frank
Prof. John Ioannidis: Der Verlust wissenschaftlicher Integrität
Der Stanford-Epidemiologe Prof. John P. A. Ioannidis, einer der meistzitierten Medizinforscher der Welt, kritisierte bereits früh die globale Überreaktion. Seine Studien belegten, dass die Infection Fatality Rate (IFR) bei gesunden Menschen unter 70 deutlich niedriger lag, als ursprünglich angenommen. In mehreren Beiträgen warnte Ioannidis vor dem „katastrophalen Vertrauensverlust in die Wissenschaft“, wenn diese zum Erfüllungsgehilfen der Politik werde.
„Wir haben in der Pandemie mehr Schaden durch übertriebene Reaktionen angerichtet als durch das Virus selbst“, so Ioannidis 2021.
In Deutschland fand seine Stimme jedoch kaum Gehör obwohl, oder gerade, weil seine Datenlage viele politische Narrative in Frage stellte. Auch das ist Teil der Aufarbeitung: Wie kann es sein, dass weltweit führende Wissenschaftler ausgeblendet wurden, wenn ihre Aussagen nicht zur politischen Linie passten?
Hier geht es zum letzten Paper mit Ioannidis und anderen Wissenschaftlern, was lt. Welt so heißen könnte: Was vom wichtigsten Corona-Gutachten der Bundesregierung übrig bleibt, wenn unabhängige Wissenschaftler, es sich vornehmen.
Prof. Sucharit Bhakdi: Eine Stimme, die gehört werden muss
Kaum eine Figur wurde während der Pandemie so kontrovers diskutiert wie Prof. Dr. Sucharit Bhakdi, emeritierter Mikrobiologe und Infektionsmediziner. Seine Videos, Vorträge und Bücher („Corona Fehlalarm?“) erreichten Millionen Menschen und sorgten für heftige Debatten.
Bhakdi warnte früh vor einer Überreaktion, zweifelte an der Aussagekraft von PCR-Tests, und später auch an der Sicherheit und Wirksamkeit der mRNA-Impfstoffe. Seine Kritik wurde jedoch fast vollständig aus dem wissenschaftlichen Diskurs gedrängt, oft mit dem Argument, seine Thesen seien „verschwörungstheoretisch“. Eine differenzierte Auseinandersetzung mit seinen Argumenten fand kaum statt.
Ob man Bhakdis Aussagen nun teilt oder nicht, die Tatsache, dass ein emeritierter Universitätsprofessor mit jahrzehntelanger Forschungserfahrung medial „ausgebürgert“ wurde, sollte in einer pluralistischen Gesellschaft zu denken geben.
dieBasis schrieb zum Beispiel hier über den Fall Bhakdi:
Die politische Corona-Aufarbeitung: Ein Trauerspiel
Bis heute gibt es in Deutschland keine unabhängige Kommission auf Bundesebene, die systematisch aufarbeitet:
- Welche Maßnahmen waren evidenzbasiert – und welche nicht?
- Welche Nebenwirkungen gab es durch Lockdowns, Schulschließungen, Impfkampagnen?
- Wurden Impfschäden korrekt erfasst und entschädigt?
- Welche Rolle spielten wirtschaftliche Interessen bei der Impfstoffzulassung und -vermarktung?
Stattdessen: Akten bleiben unter Verschluss, Verantwortliche rechtfertigen sich mit dem „Wissen von damals“, und Medien schweigen auffallend laut.
Fazit: Corona-Aufarbeitung ist eine demokratische Pflicht
Was Gunter Frank, John Ioannidis und Sucharit Bhakdi eint, ist nicht die Einigkeit in allen Details, sondern der Mut, gegen den Strom zu denken und zu sprechen. Diese Stimmen mögen unbequem sein. Aber genau das macht sie wertvoll.
Die Corona-Krise war mehr als eine medizinische Herausforderung, sie war ein Stresstest für unsere Demokratie. Und wir haben nicht gut bestanden.
Corona-Aufarbeitung heißt nicht Vergeltung. Sie heißt: Verantwortung übernehmen. Fehler benennen. Lernen für das nächste Mal.
Solange das nicht passiert, bleibt die eigentliche Krise bestehen: die Krise des Vertrauens.
Mehr zur Corona-Aufarbeitung auf unserer Webseite
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