NRW im Wohnungsdilemma
Nordrhein-Westfalen steht vor einer der größten sozialen Herausforderungen der kommenden Jahre: der Wohnungskrise. Seit langem ist bekannt, dass in NRW viel zu wenig gebaut wird. Doch statt Besserung verschärft sich die Lage weiter. Im Jahr 2024 wurden landesweit gerade einmal 41.000 neue Wohnungen fertiggestellt, so wenige wie seit 2015 nicht mehr. Zum Vergleich: Um den tatsächlichen Bedarf zu decken, wären jedes Jahr mindestens 60.000 bis 80.000 neue Wohnungen erforderlich. Die Lücke wächst also mit jedem Jahr.

Ungleichgewicht zwischen Regionen
Besonders auffällig ist dabei, dass sich die Entwicklung regional sehr unterschiedlich darstellt. In Städten wie Gelsenkirchen oder Remscheid kommt der Wohnungsbau fast vollständig zum Erliegen. Dort fehlt es an Investitionen, oft auch an attraktiven Rahmenbedingungen für Neubauprojekte. Währenddessen holen andere Regionen wie der Niederrhein auf und verzeichnen zumindest leichte Fortschritte beim Wohnungsangebot.
Dieses Ungleichgewicht führt zu einem Flickenteppich: Während in einigen Landesteilen noch Hoffnung auf Entspannung besteht, geraten viele Städte immer stärker unter Druck. Wer dort eine Wohnung sucht, erlebt steigende Mieten, schrumpfende Auswahl und wachsende Konkurrenz , die trifft besonders Familien und junge Menschen hart.
Ursachen für die Wohnungsknappheit
Die Wohnungskrise, also weniger Wohnungen, hat viele Facetten und sie ist politisch hausgemacht. Mehrere Faktoren wirken zusammen und verschärfen die Lage:
- Unnötige Bauvorschriften: Immer neue Regulierungen, vor allem im Bereich des Klimaschutzes, verteuern Bauprojekte massiv. Statt flexible Lösungen, die bezahlbaren Wohnraum ermöglichen, entstehen Bürokratie und Kosten, die am Ende die Bürger tragen.
- Ungelöste Migrationsfrage: Durch die ungeregelte Zuwanderung wächst der Versorgungsanspruch auf kommunaler Ebene erheblich. Ohne entsprechende Infrastruktur geraten die ohnehin knappen Kapazitäten zusätzlich unter Druck.
- Hohe Energiekosten: Steigende Energiepreise treiben nicht nur die Nebenkosten in die Höhe, sondern wirken sich auch auf den Bau und die Sanierung von Gebäuden aus. Das beschleunigt die allgemeine Mietpreissteigerung.
- Personalmangel: In der Bauwirtschaft fehlen Fachkräfte. Projekte verzögern sich, werden teurer oder bleiben ganz liegen, weil schlichtweg die Kapazitäten fehlen.
Diese Kombination führt dazu, dass selbst ambitionierte Baupläne oft nicht umgesetzt werden können und den Traum von bezahlbarem Wohnraum für viele Menschen in NRW in weite Ferne rückt.
Folgen für Bürgerinnen und Bürger
Die Zahlen hinsichtlich weniger Wohnungen und höherer Mieten sind mehr als Statistik, sie betreffen das tägliche Leben vieler Menschen in NRW. Für Familien bedeutet der Wohnungsmangel oft, dass sie sich mit viel zu kleinen Wohnungen begnügen müssen oder aus ihrem gewohnten Umfeld verdrängt werden. Junge Menschen, die ihre erste eigene Wohnung suchen, stoßen ebenfalls auf enorme Hürden: Entweder sind die Mieten nicht bezahlbar oder es gibt schlicht kein Angebot.
Hinzu kommt ein schrumpfender Wohnungsbestand in manchen Städten, weil Gebäude leerstehen, verfallen oder abgerissen werden, ohne dass Ersatz geschaffen wird. Das verstärkt die Knappheit zusätzlich. Am Ende zahlen die Bürger die Zeche in Form von höheren Mieten, langen Wohnungssuchen und wachsender Unsicherheit.
Wohnraum ist Daseinsvorsorge
Für dieBasis NRW ist klar: Wohnraum darf nicht länger als Spekulationsobjekt behandelt werden. Ein Dach über dem Kopf ist kein Luxus, sondern Teil der Daseinsvorsorge, genauso wichtig wie Wasser, Energie oder eine funktionierende Infrastruktur.
Statt weiter auf kurzfristige Gewinne von Investoren zu setzen, braucht es endlich eine Politik, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Dazu gehört:
- Kommunale Bauoffensiven, die den tatsächlichen Bedarf berücksichtigen und sich an den Bedürfnissen der Bürger orientieren, nicht an Profitinteressen.
- Sanierung statt Leerstand: Tausende Wohnungen stehen ungenutzt, weil die Sanierungskosten und Auflagen zur Zeit extrem hoch sind. Dies muss sich ändern, damit diese Gebäude wieder in den Wohnungsmarkt integriert werden können.
- Bezahlbare Wohnungen als klare Priorität: Neubauten dürfen nicht ausschließlich im hochpreisigen Segment entstehen, sondern müssen vor allem normale Einkommen entlasten.
Mehr Verantwortung auf kommunaler Ebene
Die Wohnungsfrage entscheidet sich nicht allein in Düsseldorf oder Berlin, sondern ganz konkret in den Städten und Gemeinden vor Ort. Kommunen brauchen mehr Handlungsspielraum und Unterstützung, um den Wohnungsbau aktiv zu gestalten und dem Trend von immer weniger Wohnungen bei steigenden Mieten entgegenzuwirken. Dazu gehört auch eine bessere Nutzung öffentlicher Flächen, eine konsequente Förderung von Genossenschaften sowie die Stärkung gemeinnütziger Wohnungsunternehmen.
Gleichzeitig müssen Fehlentwicklungen klar benannt werden: Eine unkontrollierte Zuwanderungspolitik verschärft die Wohnungsnot zusätzlich, wenn keine ausreichende Infrastruktur geschaffen wird. Wer bezahlbaren Wohnraum für die Bürger sichern will, muss diese Realität berücksichtigen und verantwortungsvoll handeln.
Ein politisches Umdenken ist nötig
Die aktuelle Situation zeigt, dass ein „Weiter so“ keine Option ist. Wer die Augen vor der Wohnungsnot verschließt, nimmt wachsende soziale Spannungen in Kauf. Explodierende Mieten, Wohnungslosigkeit und Verdrängung aus angestammten Vierteln sind Symptome einer Politik, die zu lange weggeschaut hat.
dieBasis NRW setzt hier einen klaren Gegenakzent: Statt passiv zuzusehen, wollen wir eine aktive, gemeinwohlorientierte Wohnungspolitik gestalten, mit echter Mitbestimmung der Bürgerinnen und Bürger, Transparenz in Entscheidungsprozessen und einer konsequenten Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort.
Am 14. September: Deine Stimme für dieBasis
Am 14. September 2025 haben die Menschen in NRW die Möglichkeit, die Richtung zu ändern. Bei den Kommunalwahlen geht es nicht nur um Verwaltung, sondern um die Zukunft unserer Städte und Dörfer und damit auch um die Frage, wie wir wohnen.
Mit einer Stimme für dieBasis entscheidest Du Dich für basisdemokratische Mitbestimmung, für eine Wohnungspolitik, die sich am Gemeinwohl orientiert, und für ein Ende der kurzsichtigen Profitlogik. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Wohnraum in NRW wieder bezahlbar, gerecht verteilt und nachhaltig gestaltet wird.
Am 14. September haben die Menschen in NRW die Möglichkeit, mit ihrer Stimme für dieBasis ein Zeichen zu setzen, für basisdemokratische Mitbestimmung auf kommunaler Ebene und eine nachhaltige Wohnungspolitik.