Der Rhein-Kreis-Neuss lädt für Sonntag, den 08.12.2024 zur Geländebesichtigung und zu Vorträgen zum Hyperscale-Rechenzentrum Grevenbroich ein. Die Referenten sprechen zum Thema ,,Die Zukunft ist analog und digital”.
Die Zukunft ist analog und digital
Wir befinden uns in einem Prozess der Digitalisierung und der Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI). Dabei fällt auf, dass über die Vor- und Nachteile sowie die persönlichen Konsequenzen der Digitalisierung und der KI kaum offen diskutiert wird. Die digitale Infrastruktur wird ohne ausreichende Informationen für die Öffentlichkeit geplant und umgesetzt. Es ist jetzt schon zu beobachten, dass durch die Digitalisierung Barrieren entstehen, z.B. durch ausschließlich digitale Fahrkarten bei Bus und Bahn oder bei Abholungen an der Paketstation, wo nur noch mit einem Smartphone abgeholt werden kann. Viele kulturelle und politische Angebote, wie Events, Kundgebungen, Versammlungen usw. werden nur noch auf digitalem Weg beworben. Es ist sogar zu beobachten, dass es Clubs oder Restaurants gibt, bei denen man nur mit einem Smartphone eingelassen wird. So werden Menschen, die dies nicht können oder wollen, ausgeschlossen. Nachteile der Digitalisierung für unser gesellschaftliches Zusammenleben gilt es zu erkennen, um weitere Spaltung zu verhindern.
Hyperscale-Rechenzentrum Grevenbroich
Hyperscale-Rechenzentren, riesige Anlagen, stellen die technische Infrastruktur für die Anforderungen des Cloud-Computings und der künstlichen Intelligenz (KI) bereit. In Grevenbroich soll auf einem 23 Hektar großen Areal ein Hyperscale-Rechenzentrum gebaut werden. Es handelt sich um eine Agrarfläche, die nur für landwirtschaftliche Zwecke freigegeben ist. Der Düsseldorfer Regionalrat hat für den Bau den Regionalplan geändert. (Quelle)
Petition und Hintergründe zum Hyperscale-Zentrum
Eine Bürgerinitiative in Grevenbroich hat mit der Petition ,,Stop Hyperscale-Rechenzentrum und Digitalpark in Grevenbroich im Rheinischen Revier” 1400 Unterschriften gegen das Hyperscale- Zentren in der Region auf den Weg gebracht. Die 1400 gesammelten Unterschriften wurden beim Land-NRW eingereicht. In der Petitionsbegründung steht, dass in Grevenbroich eine 23 ha (32 Fußballfelder) große Freiraumfläche mit landwirtschaftlicher Nutzung in ein Industriegebiet mit Zweckbindung Rechenzentrum umgewandelt wird (AFA in GIB-Z). Der Regionalrat habe über die 16. Änderung des Regionalplans Düsseldorf im Gebiet Grevenbroich am 14.12.2023 mit 7 Gegenstimmen entschieden.
Hyperscaler werden für große amerikanische Clouds eingesetzt. Die europäische Initiative für offene Europäische Cloud-Systeme nach europäischen Standards zu Datenschutz und Datensouveränität konnte sich nicht durchsetzen; GAYA X, gilt als gescheitert.
Debatte für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger!
Wir möchten alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einem Informations- und Debattentag rund um das Thema der Digitalisierung und der gesellschaftlichen Auswirkungen sowie der Möglichkeiten der Einflussnahme einladen. Dabei ist es uns wichtig, einen offenen Diskurs zu ermöglichen.
Themen der Vorträge:
16:30 Uhr
Stand der Dinge zur Petition gegen das Hyperscalezentrum
Referentin: Beate Schmidt-Härlen, parteilose Stadträtin der Stadt Grevenbroich
17:00
Übersicht über die Begriffe, EU-Digitalpakt, Industrie 4.0, Gaya-X, Smart City, Digitalstrategie der Bundesregierung für die BRD.
Referent: Stefan Marzinowski, Vorsitzender Doppelspitze dieBasis Rhein-Kreis-Neuss
17:30
Grundrecht auf analoge Lebensführung
Referent: Frank Bothmann, Landesvorstand dieBasis NRW, Visionär
Ziel der Veranstaltung
Es besteht die Möglichkeit, den eigenen Standpunkt im Rahmen eines Interviews zu sortieren und zu dokumentieren. Die Veranstaltung soll der eigenen Positionierung zur Digitalisierung dienen. Wir möchten den Austausch und die Vernetzung rund um das Thema ermöglichen. Wie setze ich meine Haltung in Handlungen um?
Weitere Informationen zur digitalen Agenda und unseren Freiheitsrechten findest Du hier
#dubistdieBasis